Phuket News: Die schlimmsten Überschwemmungen seit über 50 Jahren

Geschrieben von PM-Redaktion. Posted in News

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Phuket – Thailand ereilen die schlimmsten Überschwemmungen seit einem halben Jahrhundert

phuket wetter unwetterDas sind die vorläufigen Ergenisse des diesjährigen Monsumregens: Hunderte Menschen sind gestorben, die alten, historischen Tempel drohen zu versinken, wie einst Atlantis, die Ferieninstel Phuket muss Schlammlawinen und Erdrutsche erleiden. Das sind jetzt schon die schlimmsten Überschwemmungen seit 50 Jahren, aber das Schlimmste steht Phuket und Thailand noch bevor.

Rund um die Uhr hatten über hundert freiwillige Helfer gekämpft, hatten behelfsmäßige Spundwände errichtet, Sandsäcke aufgeschichtet. Umsonst – nach zehn Minuten war alles vorbei, das Wasser war stärker. Die Flutwelle des Flusses Chao Phraya überflutete den fast 500 Jahre alten Chai-Watthanaram-Tempel in Ayutthaya in Bangkok. Nun versuchen die Fluthelfer, wenigstens die Stupa, das Denkmal im Zentrum der historischen Anlage, zu retten – und zu verhindern, dass die Grundmauern unterspült werden und der Tempel unrettbar verloren geht.

„Das ist das schlimmste Hochwasser seit 52 Jahren“, stöhnt der Chef des Ban-Tak-Bezirks, Thanin Wichitrakoon. Die Fluten haben bisher 28 Provinzen erreicht, 2,6 Millionen Menschen sind nach Regierungsangaben betroffen. In Thanins Ban-Tak-Bezirk können 42 Dörfer nur noch per Boot erreicht werden.

182 Straßen im Katastrophengebiet sind unpassierbar, darunter auch der Asian-Highway, die wichtige Verbindungsstraße von Bangkok Richtung Norden. Züge aus der Hauptstadt nach Chiang Mai fahren seit Tagen nicht mehr. Die Zahl der Todesopfer liegt bei mehr als 240. Drei Menschen galten als vermisst. „Und es wird noch schlimmer,“ sagt Wiboon Sanguanpong, Direktor des Zentrums zur Krisenprävention und zur Bekämpfung der Flut.

In den vergangenen Tagen hatten die Behörden noch gehofft, das Schlimmste abwenden zu können. Doch jetzt gilt in Thailand und auf Phuket Alarmstufe Rot. König Bhumibol lässt sich im Siriraj-Krankenhaus, in dem er seit fast zwei Jahren lebt, nach Angaben seines Arztes, Professor Theeranant Kulthanan, laufend über die Katastrophe unterrichten. Vom Fenster seines Krankenzimmers beobachtet er das Anschwellen des Chao Phraya, „Fluss der Könige“ und Thailands Lebensader.

Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra zog Gummistiefel an und stellte sich in Ayutthaya am Donnerstag demonstrativ und publikumswirksam in die Reihe der Helfer, füllte symbolisch einen Sandsack und rief die Thailänder auf zusammenzustehen. Zentren zur Versorgung der Flutopfer mit Unterkunft und Verpflegung wurden eingerichtet. Über eine Hotline können sich Helfer für die Errichtung von Dämmen und Spundwänden melden.

Vor allem PS-starke Boote werden benötigt. Sie werden im Fluss an Brückenpfeiler gekettet. Ihre Motoren laufen dann mit voller Kraft. Das soll die Fließgeschwindigkeit und damit das Ablaufen des Wassers ins Meer beschleunigen. Das Innenministerium rechnet dennoch damit, dass in den kommenden Tagen entlang der Flüsse weitere Menschen in Sicherheit gebracht werden müssen.

Wasser steigt täglich um einen halben Meter

Am härtesten ist die alte Königsstadt Ayutthaya etwa 80 Kilometer nördlich von Bangkok betroffen. Sie liegt wie eine Insel zwischen dem Chao Phraya, dem Prasak und dem Lopburi. Nun ist das Idyll zur tödlichen Gefahr geworden: Die drei Flüsse sind über die Ufer getreten und haben die 55.000-Einwohner-Stadt überschwemmt. 60 Prozent der Schutzmauern gegen das Hochwasser seien von der Wucht der Wassermassen zerstört worden, sagte der Gouverneur der Provinz Ayutthaya, Witthaya Piewpong. In den kommenden drei bis sieben Tagen werde der Wasserstand täglich etwa um 50 Zentimeter ansteigen.

Das Rathaus ist zum Krisenzentrum geworden. Notrationen werden ausgegeben, hier finden die Zuflucht, deren Häuser die Fluten bereits zerstört haben. In umliegenden Gebäuden sind bis zu tausend Obdachlose untergebracht. Zusätzliche Schutzmauern werden eilends errichtet. Das Bang-Pahan-Krankenhaus musste geschlossen werden, die Patienten wurden mit Booten in Sicherheit gebracht. Das Wasser stand bereits über einen Meter hoch im Foyer des Hospitals. „Die Betreuung vor allem der schweren Fälle war nicht mehr garantiert,“ sagt der Chefarzt. Inzwischen hat die Regierung zwei Feldlazarette errichtet.

Selbst die 1700 Insassen des Provinzgefängnisses mussten verlegt werden: Das Wasser stand ihnen bis zu den Schultern, als sie – mit Handschellen und Stricken aneinander gefesselt – zu Bussen wateten, die sie auf umliegende Haftanstalten verteilten. Auch die Industriegebiete rund um die Stadt, vorwiegend Hightech-Unternehmen und Autozulieferer, stehen unter Wasser. Fabriken wurden geschlossen, rund 40.000 Arbeiter nach Hause geschickt. Nach ersten Schätzungen beträgt der Schaden allein an den Fabrikanlagen mindestens 30 Milliarden Baht, mehr als 700 Millionen Euro.

Furcht vor Schlammlawinen auf Phuket

Die größte Sorge ist, dass nach dem Chai-Watthanaram-Tempel auch die anderen unersetzlichen Zeugnisse der alten Kultur Thailands in Ayutthaya zerstört werden, dass die zum Unesco-Weltkulturerbe erklärten Denkmäler buchstäblich absaufen könnten. Rund 400 Jahre lang war Ayutthaya Hauptstadt des Königreichs Siam. 33 Könige haben von hier aus das heutige Thailand beherrscht, bevor die Stadt im 18. Jahrhundert von den Burmesen erobert und zerstört wurde.

Auch wenn die meisten der über 500 Tempelanlagen, Paläste und Festungen im Laufe der Jahrhunderte längst verfallen sind, gibt es immer noch 36 sorgsam und mit viel Geld restaurierte Gebäude, die – wie der Chai Watthanaram – Zeugnis von der Pracht der alten Königsstadt ablegen. „Uns bluten die Herzen, wenn wir sehen, wie das Wasser diese Schätze bedroht,“ sagt einer der Helfer, die sich am Chai Watthanaram-Tempel verzweifelt bemühen, zu retten, was zu retten ist.

In Bangkok haben die Dämme bisher gehalten. Aber das Wasser steigt. Die Scheitelwelle der Flut wird erst Ende kommender Woche erwartet. Die Chaeng-Watthana-Straße im Regierungsviertel war bereits am Donnerstag überflutet. Die Stadtverwaltung hat Angst, dass die östlichen Bezirke der Hauptstadt überflutet werden könnten und mahnte die Bewohner, sich auf das Schlimmste vorzubereiten.

Am Freitag kündigte das „Department of Mineral Ressources“ an, es wolle Fachleute auf die Ferieninsel Phuket schicken, dort bestehe die Gefahr von Schlammlawinen. Thida Kanchana vom „Landslide Warning Network“ sagt: „Wir können bei den heftigen Regenfällen derzeit nicht mehr ruhig schlafen. Wir haben richtige Angst vor Bergrutschen.“

2011 droht für Thailand und auch für die Ferieninsel Phuket zum Katastrophenjahr zu werden.

Quelle: Spiegel-Online

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